Punica granatum [DE]

Punica granatum ist ein Traum.

Die Sängerinnen des Ensembles Psallentes träumen von einem Fotoshooting im Englischen Garten der Landkommanderie Alden Biesen. Es ist ein perfekter Ort. Ein leuchtender Rasen, prächtige Bäume, ein Blumengarten, eine Laube, ein Sommerhaus mit Eiskeller, ein charmanter Steg, zugewachsene Pfade, alles begrenzt von einer mysteriösen Mauer… Und dann ist da noch der herrliche Blick auf die Südfront der Wasserburg.

Morgen ist es soweit. Dann gehen sie mit dem Fotografen Marcel und Coach Philine in den Garten. Aber diese Nacht werden die Sängerinnen erst noch von Träumen besucht. Sie sehen sich selbst als singende Waldgeister, sie vertreiben die Dunkelheit mit Feuer, holen Eis aus dem Keller, feiern die Einkleidung einer Braut (jedoch läuft die Braut verärgert weg?). Sie sehen Blumen durch die Luft fliegen, sie tanzen und springen, hören Orgelklänge in der Ferne. 

Ist dies ein Traum oder wird es zum Alptraum? Sehen sie dort Minerva, und verwandelt sie sich in Maria, die Mutter Gottes? Woher stammen all die seltsamen Requisiten bei dem doch eigentlich ernsthaften Fotoshooting? Ist das dort eine Klimademo? Sind ihre Stimmen plötzlich zu Männerstimmen mutiert? Erklingen da Totenglocken? 

Inzwischen spuken ihnen zahllose Melodien durch Kopf. Alte Musik. Einstimmig, mehrstimmig. Lateinisch, Französisch, Niederländisch. Auch Mittelenglisch, in dem alten Kanon ‚Sumer is icumen in’ — der Sommer ist gekommen. Was für ein Sommertag wird das, morgen? Werden die Frauen mit heiler Haut aus dem Englischen Garten gelangen? Träume sind Schäume, wissen die Sängerinnen, doch erscheint dies alles doch so real?

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